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Binational qualifizierte kaufmännische Assistenten/innen (Italien/Deutschland) in Köln

Zweisprachige kaufmännische Grundausbildung, verbunden mit einer EDV- und Internetschulung

Projektstart: 03.11.2003
Projektende: 30.06.2004

In Kooperation mit: bfw-Unternehmen für Bildung Köln

In diesem Lehrgang erhielten die Teilnehmer/innen eine kaufmännische Grundausbildung, verbunden mit einer EDV- und Internetschulung sowie der Vermittlung bzw. der Vertiefung binationaler sprachlicher und kultureller Fertigkeiten.

Am Ende des Lehrgangs mussten die Teilnehmer/innen, mittels eines schriftlichen und mündlichen Examens, die zentralen Lernbereiche Wirtschaftslehre, Informatik, Rechnungswesen und sprachliche Kompetenz erneut überprüfen.

 

Ein dreimonatiges Praktikum in einem italienischen Unternehmen, hat die anschließenden Möglichkeiten auf einen Arbeitsplatz erhöht.

 

Ablauf

6 Monate Schulung

2 Monate Praktikum

 

Lehrgangsort

bfw-Unternehmen für Bildung

Schönhauser Str. 64

50968 Köln

 

Förderung

Der Lehrgang wurde finanziert aus Mitteln der Europäischen Union, des Landes NRW sowie der Agentur für Arbeit und der Wirtschaftsförderung der Stadt Köln.

 

Pressemitteilung vom 15.04.2004

Europäische Brücken bauen:
Zweisprachige Berufsperspektiven

 

Das CGIL-Bildungswerk schult „binationale kaufmännische Assistenten“ für Italien und die Türkei

 

Sabrina Lombardi* schmunzelt, greift nach ihrem Kuli und tippt auf die vor ihr liegende Abschlussklausur: „Sehen sie, es hat doch geklappt. Meine Zwischenprüfung ist geschafft, jetzt absolviere ich das Praktikum in einem italienischen Unternehmen in Köln und die ersten Vorstellungsgespräche stehen auch bereits an. Vor einem Jahr hätte ich mir das nicht vorstellen können.“

 

Die junge italienische Frau freut sich über ihren Erfolg. Anfangs hatte sie sich geschämt, als sie arbeitslos war, wollte keinen Kurs belegen „von dem ich nicht weiß, was er mir bringt“. Ihr Berater des Kölner Arbeitsamtes ermutigte sie, besprach mit ihr weitere Schritte. Und so meldete sie sich an.

 

Der Weiterbildungslehrgang des CGIL-Bildungswerks e.V. zur „Qualifizierten kaufmännischen Assistentin (Italien/Deutschland)“ eröffnet der gelernten Köchin nun nicht nur in Köln neue Perspektiven: „Binational“ ist der Kurs ausgerichtet – und das bedeutet, dass die italienischsprachigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre beruflichen und kulturellen Kenntnisse in ein Unternehmen einbringen, das Handel mit dem südeuropäischen Nachbarn betreibt. Vielleicht wird Sabrina Lombardi eines Tages für ein in Italien ansässiges Unternehmen tätig sein? „Ich würde mich riesig freuen. Handel und Reisen hatten mir schon immer gefallen“, sagt die kaufmännische Praktikantin.

 

„Gerade mit der Zweisprachigkeit und den Kenntnissen der italienischen und deutschen Kultur besitzt unsere Kursgruppe einen großen Schatz, den es zu heben gilt“, betont Franco Marincola, Vorsitzender des international tätigen Bildungsträgers CGIL-Bildungswerk. So ist es aus der Sicht der Organisatoren nur folgerichtig, dass auch die Dozentinnen und Dozenten jeweils passend in italienischer oder deutscher Sprache unterrichteten.

Die sprachlichen und kulturellen Qualifikationen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, gepaart mit einer EDV- und kaufmännischen Grundausbildung, machen sich dadurch ideal bezahlt, zum Beispiel für Import- und Export-Unternehmen, weiß Marincola aus langjähriger Erfahrung.

 

Durchgeführt wird der Weiterbildungskurs in den Räumen des Berufsfortbildungswerkes des Deutschen Gewerkschaftsbundes, dem Kölner Partner von CGIL-Bildungswerk. Finanziell ermöglicht wurde er durch das Amt für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, der Agentur für Arbeit, dem Europäischen Sozialfonds und dem Italienischen Außenministerium. Diese Partnerschaft erwies sich als besonders vorteilhaft, da auch zahlreiche Personalverantwortliche aus italienischen Unternehmen im Großraum Köln starkes Interesse bekundeten. .

 

Großes Lob zollt der Italienische Generalkonsul in Köln, Bernardino Mancini diesem Konzept der beruflichen Weiterbildung. Anlässlich der Zwischenprüfungen des Weiterbildungslehrgangs stattete er kürzlich den künftigen „Binational kaufmännischen Assistentinnen und -assistenten“ einen Besuch ab. Generalkonsul Mancini: „Die Unternehmen aus Deutschland und Italien schätzen die Kombination aus solider Weiterbildung und Stärkung der Sprachkompetenz, kultureller Kenntnisse und alltagsnaher Einarbeitung im Praktikum“. Die 18 Frauen und Männer des Lehrgangs waren sichtlich beeindruckt und stolz.

 

CGIL-Bildungswerk begreift die aktuelle Krise auf dem Arbeitsmarkt auch als „echte Chance“: Fit sein für den Arbeitsmarkt bedeute, die „bikulturelle Identität, also die italienischen und deutschen Wurzeln zu erkennen und für sich nutzbar zu machen“.

 

Die Idee, mit der der Bildungsträger auf diese Weise seit über 15 Jahren erfolgreich „europäische Brücken baut“, ist so simpel wie effektiv. In Frankfurt am Main startete jüngst das bundesweit einmalige Weiterbildungsangebot „Binationale/r qualifizierte/r kaufmännische/r Assistent/in“ für türkische Frauen und Männer. Koordinator Metin Emir schien über den Ansturm der Bewerbungen überwältigt: „Die Nachfrage nach einem der 15 Teilnehmerplätze war einfach unfassbar: Die Bewerber sind durchweg offen, lernbereit und motiviert.“