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"Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit des Landes"

Datum: 04.06.2008
Zeitung: www.pr-inside.com

 

Berlin (AP) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat grundlegende Anstrengungen zur Integration von Ausländern gefordert. In einer Rede vor dem Vierten Integrationspolitischen Dialog mit zahlreichen Einwandererorganisationen sagte sie am Mittwoch im Kanzleramt, die Einbeziehung der Migranten in die Gesellschaft sei ein «wirkliches Schlüsselthema für die
Zukunftsfähigkeit Deutschlands».


Die Kanzlerin verwies auf die Systemwechsel im Nachkriegsdeutschland beim
Übergang zur Marktwirtschaft sowie beim Neuaufbau eines durchlässigen
Bildungswesens. In beiden Fällen seien «neue Kräfte freigesetzt» worden. «So wasmüssen wir wieder schaffen», erklärte sie.


Einer der wesentlichen Bereiche für die Integration sei die Bildung. Fortschritte auf diesem Gebiet seien auch angesichts des Fachkräftemangels notwendig. So müssten Brücken gebaut werden, etwa für Jugendliche, die ihre Fachqualifikation nicht schafften.


Die für Integration zuständige Staatsministerin Maria Böhmer sprach von Fortschritten bei der Umsetzung des Nationalen Integrationsplans durch Migrantenorganisationen unter Mithilfe der Wirtschaft und den überwiegend ehrenamtlich tätigen Mitbürgern ausländischer Herkunft.

Migrantensprecher Franco Marincola bemängelte, dass die Einwandererorganisationen gegenüber Institutionen wie Schulen häufig machtlos seien. So sei das Lehren der deutschen Sprache originäre Aufgabe der deutschen Schulen, wo es «die besten Lehrer der Welt» gebe. Schulbehörden verhielten sich aber angesichts von Klassen mit überwiegend oder ausschließlich Ausländerkindern immer noch so, als unterrichteten sie deutsche Kinder mit bildungsbürgerlichem Hintergrund, berichtete der gebürtige Italiener.

 

Integration soll gemessen werden

Zur Messung von Integrationsfortschritten beschloss das Bundeskabinett ein Monitor-Konzept. Die Ergebnisse sollen in einem Bericht zusammenfasst werden, der künftig regelmäßig veröffentlicht wird, wie dasBundespresseamt mitteilte.

An 100 Indikatoren aus 14 Themenfeldern soll die Entwicklung der Integration der Bevölkerung mit Migrationshintergrund gemessen und im Zeitverlauf beschrieben werden. Das Monitoring biete damit «wesentliche Anhaltspunkte für die Verbesserungintegrationspolitischer Instrumente und Maßnahmen», hieß es in der Mitteilung.

Die Themenfelder reichen von Einbürgerung, Bildung und Ausbildung, Fragen der Integration in den Arbeitsmarkt und der sozialen Stellung bis zu Wohnen, politischem Engagement, Mediennutzung, Kriminalität und Fremdenfeindlichkeit.

Die Ergebnisse würden für die Gesamtbevölkerung und für Menschen mit
Migrationshintergrund ausgewiesen. Die Daten sollen geschlechtsspezifisch und
teilweise auch nach Altersgruppen gesondert ausgewertet werden.

 

 

Der Zeitungsartikel steht hier zum Download zur Verfügung